Notizen 1986


Selbstbewusstsein entwickelt sich über den Irrtum. (03.06.1986)

Man meint, Kinder zu erziehen und erzieht sich selbst. (20.06.1986-1)
Es gibt immer Paradiese, die verlockender erscheinen als das eigene. (20.06.1986-2)

Linie als Flächen bildende Kraft, die Farbe zu strukturieren vermag. (21.06.1986)

In künstlerischer Arbeit bin ich mir näher als zu jeder anderen Zeit. Näher und ausgelieferter. Nichts dazwischen. (23.06.1986)

Zu Beginn ihres Lebens sind Kinder in ganz eigenartiger Weise mit sich selbst eins. Daher die unverfälschte Spontaneität in ihren Malereien. Da herrscht Authentizität wie sie Erwachsenen kaum mehr oder erst nach langem Üben wieder möglich ist. (06.07.1986)

Nötig wäre die große Überschau, Sicherheit für den eigenen Standpunkt, der allzu schnell zum Detail wird. (14.07.1986-2)

Im Zentrum der Kunst das Künstlerische. Ziel und Weg in einem. Alles Andere nachfolgend, Farbe, Form, Komposition, usw ...... (14.07.1986-1)

Bedarf nicht die Farbe immer der Form? Selbst zerfließende Farbe beinhaltet anfängliche Formtendenzen. Eine monochrom bemalte Fläche wirkt durch ihre Grenzen als Form. Reine Farbe gibt es nur geistig, aber selbst da erscheint sie formal. (08.09.1986)

Paradoxie als Begriff der Moderne. (01.10.1986-1)
Alles zugleich und im Nichts das Sein. (01.10.1986-2)
Lebendige Kunst muss sich dem Leben aussetzen. Da hilft kein Sträuben. (01.10.1986-3)

Der Weg des Lebens führt immer durch das Nichts. Man lebt auf Probe. (14.10.1986)

Das Bildformat als Ausschnitt. Aus einer endlosen Weite spiegelt sich etwas hinein. (31.10.1986)

AFG 1986