Notizen 1995


Fragen, ohne Erwartung einer Antwort. Antworten ohne die Zielstrebigkeit eines Fragens. Die Nichtigkeit der Antwort bestätigt die Überflüssigkeit der Frage. Besser Schweigen für eine Weile. (07.02.1995)

Überall und zu jedem Zeitpunkt so leben, als gäbe es nicht Anfang und nicht Ende. (22.02.1995)

Authentische Darstellung! Kein Illusionismus (der sich sofort einstellt, wenn ich einer fest umrissenen Vorstellung nachstrebe)! Aus Werden und Vergehen heraus arbeiten, mit geboren und mit sterbend, gegenwärtig im Prozess. Die Gestaltung parallel zum Voranschreiten der Welt. (23.02.1995)

Im Zentrum ist nichts Besonderes. (28.03.1995)

Wenn ich den Augenblick verpasse, werde ich Opfer der Zeit. (04.04.1995-1)
Zeitlos den Moment Zeit werden lassen. Nichts Besonderes. (04.04.1995-2)

Man sollte sein Atelier nie verlassen, auch wenn man es verlassen muss. (24.04.1995)

Die das Leben wahrhaft lieben, schreckt der Tod nicht. (25.04.1995)

Sich ganz geben, bedeutet, manchmal zu versagen. (05.05.1995)

Ein Denken, das das eigene Handeln übersteigt, ist Illusion. (11.05.1995)

Jedes Geschaffene verlangt nach einem Neuen. Die Schöpfung hält nicht inne. Trotzdem, auch sie kennt Beharren, kurzfristiges, ein Übergang bloß. (13.05.1995)

Was ist das Entscheidende? Dorthin richtet sich der Blick. So wird Überflüssiges vermieden. (15.05.1995)

Jeder Genuss, der sättigt, führt zum Tod. (17.05.1995)

Kunst, die einfach da ist, ohne wenn und aber. (19.05.1995)

AFG 1995