Notizen 1989


Vertiefen heisst, Höhe gewinnen. (29.01.1989)

Bildung ist Verwirklichung eines Pflanzlichen. (18.02.1989)

Nichts mehr Hören und Sehen von dieser Zeit, um auf der Höhe der Zeit zu sein. (11.03.1989)

Begriff ist gewortetes Sein. (16.05.1989-1)
Raum wird plastisch durch Betonung des Körperlichen. Das Körperliche wird raumhaft durch Betonung des Plastischen. (16.05.1989-2)
Den Skulpturen Giacomettis gegenüber bin ich aus der Nähe ein Erleidender, aus der Ferne ein Werdender. (16.05.1989-3)

Begriffe individualisieren, heisst, Wahrnehmungen zu Vorstellungen zu machen. (17.05.1989)

Wie viel Bruchstückhaftes, wie viel Unvollendetes? - Jedes Tun ein Teil für sich, zugleich ein Ausschluss eines anderen Tuns. Darin aber auch ein mögliches Ganzes, vielleicht sogar ausdrucksstärker als im eigentlich Ganzen selbst. (29.05.1989)

Ich bin mir selber Aussenwelt. (30.05.1989)

Kein Augenblick ist gewiss, ausser der jetzige. (05.10.1989)

Warum den Bildern Titel geben? Ein Datum reicht auch. (13.10.1989)

Zuviel Leere geht noch nicht. (30.10.1989)
Ganzheit nicht als Gegebenes, sondern als zu Verwirklichendes. Deshalb Fragment. (31.10.1989)

Kunst ist Gestaltung in der Gegenwart um der Gegenwart willen. (13.11.1989)

Ein Bild ist Werden und Vergehen in einem. (15.11.1989)

AFG 1989