Begrüßung Ausstellung „Von Bild zu Bild“ im Haus der Begegnung
Künstler Achs FisGhal
20. Mai - 06. Juli 2007
Michaela Köger (Pfarrerin/Leitung Haus der Begegnung Ulm)


Ich begrüße Sie recht herzlich an diesem herrlichen sonnigen Sonntagmorgen.
Ich begrüße Sie im Haus der Begegnung - dem Bildungszentrum der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Ulm, in einem Haus, das Kunstschaffenden Raum geben möchte, sich einer Öffentlichkeit zu präsentieren, die sich gerne mit aktuellen Fragen des Glaubens und der Gesellschaft auseinandersetzen möchte.
Ich begrüße Sie in einem Haus, das die Arbeit von Kunstschaffenden fördern will.

In einer Zeit der Massenmedien und des Massenkonsums tut es gut, einen geschützten Ort zu haben, der Betrachter und Betrachterinnen zum Verweilen einlädt - in einer umtriebigen Stadt das Gefühl von Ruhe vermittelt.
Der Künstler Achs FisGhal möchte Sie mit seinen ausgestellten Werken zu einer Entdeckungsreise einladen.
Vor Jahren war der Künstler bereits hier und hat 1998 Einblick in sein Schaffen gegeben - in seine Ur-Teile / seine Urteile, wie die Ausstellung damals hieß.
Ich freue mich auf eine weitere Auseinandersetzung mit seinen zum Bild gewordenen Gedanken und hoffe, inspiriert und angeregt zu werden, um einen neuen Blickwinkel zu bekommen.
Kunst ist wichtig in einer Zeit, in der Bilder massenweise auf Bildschirmen vorüber huschen. Ich freue mich, dass Sie hierher gekommen sind.

Ich begrüße Sie - die Gäste - und natürlich Sie, den Künstler Achs FisGhal - die Musizierenden - Frau Angelika Neher, Herrn Jürgen Sohn und noch einmal den Maler -, die mithilfe von afrikanischer Trommelmusik in eine Bilderwelt hinein nehmen wollen - von Bild zu Bild - von Bild-Objekt zu Bild-Objekt - von Situation zu Situation - vom Fragment des Lebens zur ‘Lebenssinnfindung’.


Von Bild zu Bild - so lautet der Titel der Ausstellung.
Ich habe es getan und bin gestern, nachdem alles gehangen hat, von Bild zu Bild - in aller Ruhe gegangen und habe vieles Nachdenkenswertes gefunden.
Einer neugierigen Entdeckerin gleich habe ich mich von dargestellter Situation zur nächsten Situation weitergetastet und habe immer wieder Fragmente vielfältiger Lebensäußerungen gefunden.
Ein Leben ist eine lange Reise - das Ziel scheint oft weit entfernt.
Fragen treiben um - Wer bin ich? Wo kann ich mich verorten
DA; DORT; BETWEEN / ALS ICH
OBEN - WAR - ICH UNTEN
- Erfahrungen fesseln DER FALL ADAM - PARADISE LOST FOR
EVER - SISYPHOS
- Wo findet ein Mensch letztlich Halt?
THE LIFE IS GOING ON - vielleicht The Show must go on? Was macht das Leben lebenswert? - WAS MICH AM LEBEN HÄLT!

Tiefgehende Erfahrungen mit Mitmenschen, der Welt und Gott sprechen aus diesen Bildern -
GOD YES OR NO - das Recht des Stärkeren - diese Aussage sticht ins Auge - sie ist als Zeitungs-Fragment zu lesen, der nächste Pinselstrich wird sie verwischen.

Die Suche bleibt - das Fragment.
Von Bild zu Bild taste ich mich vorwärts.
Wie weit will ich dem folgen, der meine Gedanken durch sein Kunstschaffen anspricht?
Von Bild zu Bild!
Hinke ich hinterher oder bin ich bereits einen Schritt voraus?


Und immer wieder das Kreuz!

SITUATION 21.12.2006
Was ist mein Wissen wert?
Bleibt allein der Glaube an Gott?
Der Fisch, der Ichtys, hier ein Rotbarsch, mit griechischem Sigma und zwei Epsila; der Auferstandene und der ungläubige Thomas. Gerade in der Begegnung und der Berührung kommt er zum Glauben - die Kälte der reinen Vernunft muss weichen. Das kalte Blau findet seine wärmende im Braunton gehaltene Mitte.

Von Bild zu Bild - von Situation zu Situation - ereignet sich mein Leben.
Von Fragment zu Fragment - auf der Suche!
Vom Fragment des Lebens - vom bekannten Stückwerk, wie es Paulus nennt - zum Auffinden des Lebenssinns.
Diesen Sinn des Lebens zu finden, wünsche ich uns allen!!!

Lassen Sie sich inspirieren vom Künstler Achs FisGhal! Gehen Sie auf diese Reise der fragenden Fragmente und finden Sie!

Michaela Köger, 20.05.2007


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