Je stärker die Bindung, desto größer die mögliche Verlustangst. Aber eine Existenz ohne Verbundenheit?

Während wir im Garten Ordnung schaffen, verrät mir Teiresias, dass man nichts in der Natur, sei es einmal entfernt, so ohne weiteres wiederherstellen könne. Gewachsenes sei generell schwer zu ersetzen. Es bedarf einer Menge Zeit und Geduld, Gewachsenes an die Stelle von ehemals Gewachsenem treten zu lassen. Aus diesem Grund sollte man gut überlegen, was man der Natur nimmt.

Kunst, die angenehm ist und sperrig in einem, banal und tiefsinnig zugleich!

Ich stelle mir vor, ich wäre Kunstsammler. Bilder erwerben wäre meine Passion. Ständig würde mich das unbändige Gefühl heimsuchen, irgendetwas Bildliches anschaffen zu müssen. Ich könnte gar nicht anders. An den Wänden im Haus wäre schon längst kein Platz mehr für all die Kunst. Im Souterrain verborgen Kunstschätze aller Art. Das Meiste lagerte auswärts in einem speziell für die Kunstaufbewahrung erstellten Gebäude. Aber ich kaufte weiter wie besessen Kunst. Niemand könnte mich zur Vernunft bringen. Den Überblick über meinen Kunstreichtum hätte ich längst verloren.

Biografisches Gewebe: Kette und Schuss, Kunst und Leben.

Vermutlich, weil er sich ein Leben lang mit Formfragen auseinandergesetzt hat, macht ihm die Aussicht auf sein eigenes Ableben zu schaffen. Sterben heißt für ihn Formverlust.

Man muss sich auf Kompromisse einlassen, um existieren zu können. Da ist es nur verständlich, wenn man versucht, aus jedem Kompromiss möglichst viel Gewinn zu ziehen, selbst wenn sich am Ende so etwas wie Gewinn als Trugschluss herausstellen sollte.

Könnte ein gewinnloses Leben als wohlgefälliges Leben gelten?

Manchmal kann es lebensrettend sein, laut Teiresias, einen höheren Ort einzunehmen, sich dort zu beheimaten, wo die Sonne scheint und das Nebelwerk unterhalb zum glitzern bringt.

Eine Formfrage ist nicht nur eine Frage möglicher Form, sondern formaler Bildung an sich.