Krisen offenbaren die Neigung mancher Menschen zu autoritären Strukturen.

Jede Krise stellt eine Vertrauensfrage persönlicher wie gesellschaftlicher Art.

Gerade in Krisenzeiten ist ein strukturierter Alltag gefragt. Dabei richtet sich das eigene Blicken nach vorn und gewährt der Problematik des Augenblicks nicht mehr Aufmerksamkeit als unbedingt nötig, aber doch so viel, dass das kritische Urteilsvermögen zum Zug kommt.

Da ich weniger Gemeinschaftsmensch bin als Einzelgänger, bereitet es mir keine Probleme Menschenansammlungen aus dem Weg zu gehen.

Die Frage, ob das eigene Verhalten zu einer Gefährdung anderer beiträgt, stellt sich nicht erst während einer Krise. Auf allen Wegen gesellschaftlichen Lebens wurde sie längst vorher festgetreten.

Man spiele nicht unter Krisengesichtspunkten den (vermeintlichen) Lebensschutz des alten Menschen gegen den Lebensgewinn des jungen aus.

Sollte ich mich einschränken müssen, sei das meiner Selbstverantwortung überlassen und nicht einer Staatsverordnung. Dazu gehört auch, dass ich mich in Gefahr bringen und darin umkommen kann. Es geht um Teilhabe mehr als um verordneten Gehorsam, entsprechend einem aufgeklärten Menschen und dem Wesen der Demokratie.

Auch an Einsamkeit kann man in Krisenzeiten sterben.

Eine notwendige wie schwierig zu realisierende Innovation im Zusammenhang mit Krisen ist die Veränderung individueller Alltagsverhältnisse. Selbst- und Mitweltschutz beginnen dort.