Nicht allzu viel im Leben ist im mathematischen Sinn als gut oder schlecht zu beurteilen. Vielem haftet eine dem Leben geschuldete Widersprüchlichkeit an, die sich zeichengenauer Bestimmung widersetzt.

Man sagte von K., er sei ungeeignet, den Anforderungen des Lebens gerecht zu werden. Man sagte auch, dass K. in eine Traumwelt flüchtete, die ihm scheinbar das zu geben vermochte, was ihm die Realität verweigerte. So konnte natürlich nichts aus ihm werden. Die Schule brach K. ab, ebenso eine Lehre. Ein Leben auf der Straße drohte. Doch dann begann K. zu malen, weiß Gott warum. Er malte einfach. Und sieh da, er fand ein Ausdrucksmittel für seine Träume. K. wurde Maler, Autodidakt, und seine fantasievollen wie eigenwilligen Bilder waren schnell gefragt. Heute ist er in aller Munde. Beiträge über ihn in allen Feuilletons. Aber das nützt ihm nichts mehr und hätte ihm vermutlich auch nie etwas genützt. Er starb bei einem Autounfall, dessen Umstände ungeklärt blieben.

Tief drinnen in mir arbeitet ein kleine Registratur. Da bewahre ich alles auf. All die Geschichten, die das Leben so schreibt, verrückte, lustige, tragische und auch meine eigene. Wer Interesse hat, wende sich vertrauensvoll an mich.

Der Mensch als Maß aller Dinge wie alle Dinge als Maß des Menschen. So könnte es gut gehen.