Ein ästhetisches Urteil kann Ausdruck persönlicher Vorliebe (Neigung) sein. Es kann aber auch allgemeinverbindlicher charakterisieren im Sinne phänomenologischer Feststellung (Beschreibung). Persönliche wie phänomenologische Anschauung gehen Hand in Hand, darum sind sie manchmal schwer auseinanderzuhalten, sehr zum Leidwesen vorwiegend rational eingestellter Menschen.

”Wer Ziele erreicht, die er sich gesetzt hat, am Ende gar ein ganzes Leben lang, der kann auch etwas”, sagt Teiresias und fügt noch an, dass dabei die moralische Frage unbeantwortet bleibe, da man sich durchaus - wissentlich oder unwissentlich - Ziele setzen könne zum Schaden von Mensch und Welt.

Manches ist schwer in Worte zu fassen, zum Beispiel die zauberhafte Schönheit des Glanzes, mit dem ein leichter Sommerregen die Natur zu überziehen vermag.

Willfährigkeit ist in der Lage Schaden anzurichten. Leider kann man sie nur schwer zur Verantwortung ziehen, wenn der Schaden irgendwann offensichtlich wird. Am Ende war es niemand gewesen. Jeder hat willfährig das getan, was von ihm erwartet, bzw. verlangt wurde.

Wenn Du Dich raushalten willst, musst Du mit Nachteilen rechnen.

Die banalen Angelegenheiten des Alltags sind selten gute Gesprächsinhalte, und Menschen, die nichts anderes bewegt, selten gute Gesprächspartner.

Das wichtigste Gespräch im Leben eines Menschen ist das Selbstgespräch. Wer sich selbst nicht zu Wort kommen lässt, sich nicht zuhört und gegebenenfalls ins Wort fällt, wird schwerlich ein ernstzunehmender Gesprächspartner sein können.

Worte sind Schall und Rauch, sagen manche, und bringen damit auch zum Ausdruck, dass sie die Anstrengung Worte zu bilden scheuen. Teiresias meint dazu, es würde gern zu viel geredet über Randständiges und gern zu wenig über Entscheidendes. Aber so sei der Mensch nun mal. Selbst die Götter wüssten nicht warum, und seien darüberhinaus alles andere als ein gutes Vorbild.

Das Schwerste im künstlerischen Tun scheint mir das Erlernen zufallsorientierter Langsamkeit zu sein. Wie soll man einen Moment dehnen? ”Vergiss’ es”, brummt Teiresias, ”und mach’!”

Neulich musste ich Teiresias versprechen, sein Bild, quasi sein Gästezimmer, nicht zu verkaufen, sollte sich wider Erwarten ein Käufer einstellen. Erst wenn sein Gastspiel bei mir zu Ende ginge, dürfte ich es weggeben.