Bevor du andere verurteilst, frage dich, wie du selbst handeln würdest an ihrer Stelle. Andererseits zaudere nicht, dir ein eigenes Urteil zu bilden, wenn es notwendig ist ein Urteil zu fällen.

Manchmal sei eine Wahrheit das Gegenteil von dem, was sie behauptet zu sein, sagt Teiresias und fügt nachdenklich an, dass wir Menschen uns schwer täten damit, dies zu durchschauen, selbst dann, wenn unsere Intuition uns das nahelegte (was bekanntermaßen wenig beweiskräftig sei).

Wirklich unumstößliche Wahrheiten erfährt man am eigenen Leib.

Man lebt weder ganz im Einklang mit der Natur, noch in Gänze von ihr geschieden. Darin liegt die ganze Verantwortung.

Plastisch-skulpturale Prozesse in der Kunst werden leicht unterschätzt.

Güterabwägung: Lebensschutz kontra Demokratie (und umgekehrt).

”Da sich die Götter vor nichts fürchten müssen, was in der Natur ihres Daseins gründet, sind ihnen die Ängste der Menschen unbegreiflich”, höre ich Teiresias sagen, während ich mit einer Zeichnung beschäftigt bin. ”Deshalb ist es sinnlos, sich als Mensch mit seinen Sorgen an einen Gott zu wenden. Er wird nicht verstehen, worum es geht und sich gelangweilt abwenden, sofern er überhaupt zuhört. Der Mensch kann überhaupt nichts besseres tun, als sich um seine Sorgen selbst zu sorgen.”

Manchmal geht er mir etwas auf den Wecker mit seinen religiös-philosophischen Ergüssen, obwohl mir im Grunde genommen viel an Teiresias liegt. Und: meistens hat er recht.

Der größte Fortschritt liegt wohl in der Erkenntnis eigener Rückschrittlichkeit.