Engagement braucht Selbstpflege.

Sein Engagement reicht höchstens bis zur Schwelle seiner Haustür. Spätestens dort legt er es ab wie einen aus der Mode gekommenen Hausrock. Ist er erst mal draußen in der Welt, ist er für nichts und niemand mehr zu interessieren.

Sinnlichkeit regt sich von Innen heraus, stimuliert von Außen. Reiner Innenbezug hat streng genommen mit Sinnlichkeit nichts zu tun, weil die Sinne nur sinnbildlich, erinnerungsgebunden, aktiv sind.

Eine gesunde Sinnlichkeit limitiert (Sinnes)Eindrücke und achtet darauf, sie auslaufen zu lassen wie Wellen am Strand.

Der Sinn des Lebens, sofern man überhaupt von Sinn sprechen will, liegt in seiner Sinnlichkeit, vor allem, weil er sich in ihr ausschließlich sinnhaft äußert, sagt Teiresias. Sinnlichkeit wäre Grundlage und erfüllendes Ereignis eines gelingenden Lebens, ohne unter besonderem Erklärungs- und/oder Bedeutungszwang zu stehen, fügt er noch an. Außerdem sei Sinnlichkeit Gradmesser für ein umweltverträgliches Leben, ganz aktuell. Was den Sinnen nicht zuträglich ist, schadet dem ganzen Mensch, kann für die Umwelt nicht förderlich sein (und umgekehrt).

Auch das kommt von Teiresias, dass man so manches im Leben mehr unter dem Aspekt anregender Darreichung, eines appetitlichen Erscheinungsbildes betrachten sollte. Das würde die Bekömmlichkeit fördern und natürlich den Genuss.

Da ich mein Körper bin, werde ich nicht mehr sein, wenn mein Körper nicht mehr ist?

Ich bin mehr, aber auf keinen Fall weniger als die Summe meines Lebens, die ich am Ende mit dem letzten Atemzug aushauchen werde, dokumentierend, dass ich und mein Körper eins waren im Leben, aber sich trennend im Tod?

Auch dieser Tag wird nicht folgenlos bleiben. Seine Tatsächlichkeit wird hineingreifen in die Nacht und sich schadlos halten Traum für Traum.

Sind wir nichts anderes als Passanten auf der Flaniermeile ewiger Wiederkehr?

Teiresias steht gern am Fenster und schaut hinaus in den Garten. Erst gestern hätte er eine Elster beobachtet, erzählt er freudestrahlend. Sie hätte auf dem Dach des Gartenhauses ein Sonnenbad genommen, flügelbreit hingelagert, nicht ohne sich vorher und nachher sorgfältig das Federkleid zu putzen.