Zu vielen Ereignissen, sofern man sie nicht am eigenen Leib erfährt, hat man nichts zu sagen. Vermutungen kann man anstellen, das ja. Aber die bleiben vage (müssen vage bleiben, da es sich ja um Vermutungen handelt). Dass man sie ausspricht, also in Worte fasst, verleiht ihnen zwar gewisse Konturen, die den Anschein von Wissensschärfe zu erwecken scheinen, aber dabei handelt es sich um eine Täuschung.

Das Entscheidende ist in mir. Die Lösung kommt mir von außerhalb zu.

Vorbehaltlos sein, sich selbst und anderen gegenüber, aber nicht ohne kritische Distanz. Der Wunsch nach gleichzeitiger, unvermischter Anwesenheit von beidem ist lebensnah und lebensfremd zugleich.

Wer sich selbst fremd sein kann, erlebt die Fremdheit anderer nicht nur als befremdlich.

Eine Mehrheitsentscheidung sagt nichts darüber aus, ob die Entscheidung richtig ist oder falsch. Sie gibt nur wieder, dass eine entscheidende Mehrheit sich für das eine oder das andere entscheidet. Dass die Mehrheit der Entscheider dabei wahrscheinlich richtig liegt, wird stillschweigend vorausgesetzt, muss aber nicht unbedingt stimmen.

Der Einzelne, der zu entscheiden hat, spürt die Last seiner Entscheidung um ein Vielfaches mehr als ein Kollektiv.

Entscheiden ist entschieden eine Einsamkeitshandlung.

Entscheidungen, die nicht getroffen werden, belasten. Entscheidungen, die falsch getroffen werden, belasten noch mehr, manchmal ein Leben lang.

Wenn man den Eindruck hat, in einer Zeit zu leben, in der maßloses Streben nach Neuem wie programmatische Vielfältigkeit Konformität erzeugen ...

Kulturindustrie unterscheidet sich nicht wesentlich von Agrarindustrie. In beiden Fällen geht es um möglichst reibungslose Technisierung von Lebensverhältnissen. Die Inhalte mögen sich unterscheiden, die Vorgehensweisen ähneln sich.

Wer bräuchte im Außen mehr, als er im Inneren sein eigen nennen kann? Und trotzdem der Überfluss überall.

Menschen, die das Leben ernst nehmen, so richtig ernst, waren ihm immer fremd. Er konnte dann gar nicht anders als zu denken, dass sie sich ja selbst ernst nehmen müssten, was ihn unweigerlich zum Lachen brachte.

Jetzt mal ernsthaft! Das Leben ist eine Lachnummer. Dafür sorgt vor allem die Krone der Schöpfung.