Je länger Lebensverhältnisse dauern, desto mehr verlieren sie an Reiz, je reizvoller sie sind, desto kürzer ihre Dauer.

Ein routiniertes Leben hat Vorteile. Über Manches muss man sich nicht mehr den Kopf zerbrechen. Doch fallen nach und nach den allzu gewohnten Ereignissen diejenigen Impulse zum Opfer, die ein erfrischendes Leben zu stimulieren vermögen (Letzteres mag eine Illusion sein, gewiss, aber eine sehr reizvolle).

Teiresias sagt: wer sich nicht auf die Suche macht nach dem Ort, verpasst den Weg, und fügt schmunzelnd hinzu, dass man diesen Satz ohne weiteres umdrehen kann.

Gleichwohl hat Fortschritt nicht immer etwas mit Fortbewegung zu tun.

”Der tiefere Beweggrund dafür, dass du tust, was du tust, ist, dass du nicht tun musst, was du tust”, verrät mir Teiresias passgenau in dem Moment, als ich mal wieder vergeblich über die Beweggründe meines Handelns nachdenke.

Teiresias, der Gedankenlauscher! Aber gut, das war sein Job, damals in Theben. Nur hat er da die Götter belauscht (und die haben ihn mehr oder weniger gewähren lassen).