Lernen, nichts zu tun (statt geschäftig zu sein), bedeutet, sich aufmerksam dem auszusetzen, was man tut.

Die Sonne geht auf, während letzte Nachtkühle an mir vorbei schwingt. Auch dieser Tag wird in Wärme gedeihen und ich wünsche ihm, dass er sich noch tagelang fortzupflanzen vermag, bis sein Vermächtnis voll und ganz Teil meines Daseins geworden ist.

Teiresias findet den Sommer großartig. Ihm kann es nicht warm genug sein. Während andere unter der Hitze leiden (zum Beispiel ich), lebt er auf und könnte Bäume ausreißen. Teiresias liebt vor allem die trockenen Sonnentage, wenn die Hitze mit leichter Brise auf direktem Weg aus südlichen Gefilden zu kommen scheint. Unsereins bekommt fast Atemnot. Er aber strahlt und fühlt sich wie in alten Zeiten.

Die Elster äußert sich rhythmisch. Melodien sind ihr fremd. In unserem Garten ist sie Percussionist.

Wie ein Bauer für ein Stück Land, trägst du Verantwortung für dich selbst.

Der Zeitung lesende Teiresias zu mir, während ich Pigmente anteige: ”Die Verantwortung, die der Mensch für sich und sein Handeln zu tragen hat, ist zu groß. Und seit er den Göttern Adé gesagt hat, ist sie noch größer geworden. Er kann da eigentlich nur verlieren und sich glücklich schätzen, wenn ihm im Moment des Verlusts jemand die Hand hält.” ”Da hab’ ich ja richtig Glück, dass ich dich kennengelernt habe”, erwidere ich.

Urlaub genieße ich, ohne das Gefühl zu haben, ich hätte Urlaub. Das kann nur daran liegen, dass ich keiner arbeitenden Tätigkeit nachgehe, sage ich mir, und freue mich schon auf den nächsten Urlaub, der keiner sein wird.

Alles, was ihn von guten Vorsätzen abbringen konnte, hieß er sein Leben lang rückhaltlos und rücksichtslos willkommen. Gute Vorsätze waren für ihn nur dazu da, sie zu missachten. Darum bestand sein Leben aus nichts anderem als einer, wenn auch einzigartigen, Ansammlung wüster Ausschweifungen, die ihm mit zunehmendem Alter nicht einmal mehr Lust bereiteten, dafür aber umso mehr körperliche Pein. So kam es, dass er am Ende bei den guten Vorsätzen Zuflucht suchte und maßlos wurde im Maßhalten. Es nützte ihm allerdings nichts mehr.

Bewegt man sich nicht immer zwischen Hingabe und Ablehnung?