Wahrheit vermittelt sich höchst individuell. Ohne Ich keine Wahrheit (aber ohne Wahrheit auch kein Ich?).

Als Kunstschaffender bin ich vor allem selbstbezogen. Auf diese Weise habe ich viel zu geben.

Ich liebe Fiktionen. Fantasie ist ein Grundbedürfnis von mir. So gesehen lebe ich realitätsfern.

Wofür es sich zu leben lohnt, fragt man sich solange, bis man sich wieder der eigenen Kindheit erinnert: Damals bewegte einen diese Frage nicht. Damals war alles sinnvoll, ohne sinnvoll sein zu müssen, mal verbunden mit Schrecken, mal mit Freude.

Einem ernsthaft agierenden Künstler gegenüber stellt man keine Vertrauensfrage. Es ist unmittelbar am Werk abzulesen, inwieweit er sich mit seinem (Themen-) Aufgabengebiet vertraut gemacht hat.

Ab einem bestimmten Grad geistiger Auseinandersetzung verlierst du das Bedürfnis Recht zu haben. Das ist das Resultat deiner geistigen Disziplin.

Teiresias macht mir vor, auf geradezu virtuose Art und Weise, wie man reibungslos ins Bild kommt und wieder heraus. Ich selbst habe Schwierigkeiten damit, worüber er insgeheim schmunzelt. Zwar versucht er das geschickt zu verbergen, aber ich sehe ihm seine Schadenfreude an der Nasenspitze an. Böse bin ich ihm deswegen nicht. Im Grund hat er ja Recht, wenn er sagt: Wer nicht im Bild ist, macht Fehler. Wer wüsste das besser als ich?

Lebensüberdruss ist das notwendige Korrektiv für Lebensüberfluss, höre ich Teiresias in seiner Bildecke murmeln.

Vermutlich ist ein gewisser Lebensüberdruss auch (Begleiterscheinung des Alterns) dem Alter geschuldet, das wirklich neuen Erfahrungen nach und nach ferner rückt, ob man das will oder nicht. Salopp formuliert: Bestandswahrung überwiegt Erwerbsdrang.