Wertschätzung ist zunächst an keinerlei Bedingungen oder Voraussetzungen geknüpft, also allgemeiner Natur. Sie beginnt allerdings in dem Maß an Universalität einzubüßen, wie sie sich mit Befunden konfrontiert sieht, die sie nicht oder nur bedingt wertschätzen kann.

Was du äusserst, sagt Teiresias, egal ob mündlich oder per Schrift, kann immer falsch aufgefasst werden und dir zum Nachteil gereichen. Du kannst keinen Satz bilden, und willst es wahrscheinlich auch nicht, der ähnlich hieb- und stichfest ist wie ein mathematisches Axiom. Sprache fluktuiert, das macht sie fehlbar. Wer dem entgehen will, muss sich in Schweigen hüllen.

Sprache trennt und Sprache verbindet. Beides hat seine Berechtigung.

Dein Erkenntnisvermögen ist weniger eine Sache äußerlichen Verstehens als innerer Übereinstimmung (woher?) mit einem zu Verstehenden.

Ob ich präfiguriert bin, entzieht sich meiner Kenntnis, wenn auch nicht meiner Vermutung. Dass ich figurativ gebildet bin und in der Lage Figuren zu erfinden (einschließlich meiner selbst), dessen bin ich mir bewusst.

Existiert eine bescheidenere Schreibgeste als der Aphorismus?

Teiresias kann mit Singsang wenig anfangen. Das wäre ihm schon zu seiner Zeit so gegangen, gibt er zu. Die großen kultischen Veranstaltungen mit ihrem ohrenbetäubenden Tamtam hätte er immer verschlafen (mit Wachs in den Ohren), obwohl er als Lehrstuhlinhaber des Apollonheiligtums zur Teilnahme verpflichtet gewesen wäre. Die Opern der Neuzeit, vor allem die italienischen, seien ihm ein Greuel, langatmig und gefühlig überdreht. Und Wagner setze noch eine Schippe drauf, sehr zum Leidwesen der Gesäßmuskulatur. Seine Musik sei wie ein Gefühlsblasebalg, von dem er lieber nicht angepustet werden will.