Moderne Bauten befriedigen vornehmlich praktisch-funktionale Bedürfnisse. Da der Mensch aber nicht nur ein rationales Wesen ist, wäre es an der Zeit, dieser einseitigen Auffassung von Behausung etwas mehr Lebendigkeit zu gönnen.

Veränderung heißt nicht, Altbekanntes auf den Müll zu werfen und es durch Neues, bis dato Unbekanntes, zu ersetzen. Vielmehr verwandelt sie Altes in ein Neues in der Weise, dass das vermeintlich Überholte in ihr unmerklich anwesend bleibt, und sei es nur als Erinnerung.

Das Neue ist fortwährend und immer nur das Alte in neuem Gewand, sagt Teiresias.

’Ich bin frei von’ ist nicht gleichbedeutend mit ’ich habe die Freiheit zu’.

Manchmal verschwindet er einfach, um sich eine Weile dem Weltgetriebe zu entziehen. Wohin er sich zurückzieht, weiß kein Mensch. Man sagt, er hätte eine Bleibe am Meer, fern aller Zivilisation. Auch was er dort treibt, weiß niemand. Irgendwann kommt er dann wieder zum Vorschein, als ob nichts gewesen wäre.

Jede Stadt, die als Stadt etwas auf sich hält, lebt davon, dass ihre Einwohner einen Teil ihres wie auch immer gestalteten Lebens auf die Straße tragen. Alle Bauten am Straßenrand, scheinen nur den einen Zweck zu erfüllen, sprechende Kulissen zu sein für dieses vielgestaltige Drama menschlichen Daseins, das sich vor und zwischen ihnen abspielt.

Teiresias ist der Ansicht, dass wir heute eine alle gesellschaftlichen Bereiche ergreifende und durchziehende Sterbekultur entwickeln und praktizieren sollten, einfach aus der Erkenntnis heraus, dass jedes Geborenwerden der Beginn eines fortlaufenden Sterbeprozesses ist, der irgendwann einmal mit dem Tod seinen Abschluss findet.