Das Beichtgeheimnis ist ein wohlmeinendes Versprechen, wenn es denn eingehalten wird. Teiresias und ich haben da eine hilfreiche Vereinbarung getroffen. Er beichtet mir und ich beichte ihm. Am besten ist es natürlich, wenn es nichts zu beichten gibt (aber irgendetwas findet sich immer).

Ich gehöre zu den Gelegenheitskünstlern. Ich habe jeden Tag die Gelegenheit dazu und ich nutze jede Gelegenheit, die sich mir bietet.

Wissen sie, wieviele Menschen aktuell in ein Schmuckgeschäft gehen? Wenige, und die auch selten auf einmal. Ich habe vor einem Juwelierladen noch keine Warteschlange gesehen, vor Apotheken schon.

Wenn ich male, arbeite ich immer in Echtzeit. Meine Echtzeitdaten sind dokumentiert in meinen Werken.

Die aktuellen Ereignisse spielen ihm in die Karten. Menschenscheu wie er ist, kann er nun um Leute einen großen Bogen machen, ohne dass es auffällt. Und nicht nur das, die anderen machen auch einen großen Bogen um ihn, vor allem, wenn er hustet (was bei seinem Zigarettenkonsum öfters vorkommt). Er kann endlich für sich sein.

Augenblicklich befinden wir uns in einem Überlebenswettlauf um Gesundheit. Dass das immer so ist, scheint keiner zu wissen.

Teiresias hat sich ein süßes, kleines Futterhaus für Vögel gekauft und im Garten aufgehängt. Nun steht er darunter und horcht auf Meise, Fink und Kleiber.

Letzte Nacht träumte mir, ich wäre in einem Hotel. Das kannte keine Zimmer. Man lag in mit Vorhängen abgetrennten Nischen, dicht an dicht. Als ich morgens aufstand und mich duschen wollte, sagte mir der Nachtportier, Duschen hätten sie keine, es gäbe ein Waschbecken, wenn man sich denn unbedingt waschen möchte. Auf meine Frage, wo, zuckte er nur mit den Achseln. Da wurde ich ungehalten und machte ihn darauf aufmerksam, dass ich schließlich Kunde seines Etablissements sei und er mich so nicht behandeln könne. Das ließ ihn völlig unbeeindruckt.