Wenn er Taxi fuhr, saß er in der Falle, eingeschlossen vom Innenraum des Fahrzeugs. Eine Art Transportkäfig auf Rädern. Die Leute merkten das nicht. Sie stiegen ein und ließen sich befördern, von A nach B. Den Einschluss in seine Fahrgastzelle hätte er noch ertragen. Aber die Menschen, die sich zu ihm ins Auto setzten! Er konnte von Glück sagen, wenn sie hinten einstiegen, was nur wenige taten. In der Regel nahmen sie ungeniert vorne Platz. Davor graute ihm. Selten erlebte er Fahrgäste neben sich, deren situative Ausstrahlung angenehm war. Meist wurde er rücksichtslos konfrontiert mit zerrütteten Auren menschlicher Wesen, wie sie nur nächtens zum Vorschein kommen. Nachts leidet der Mensch besonders unter sich. Deshalb auch der Schlaf (dachte er), der ihn davor bewahrt völlig zu verzweifeln. Oder der Taxifahrer, er zum Beispiel, dem, konzentriert aufs Verkehrsgeschehen, wie nebenbei Nöte erreichten, die er nicht kennen, über die er nichts hören wollte, die ihm aber trotzdem mitgeteilt wurden, warum auch immer.

Pessimismus als (notwendige?) Kehrseite des Optimismus. Oder: es könnte noch schlimmer kommen, aber schön, wenn das Schlimmere ausbleibt.

Solange sich seine Befürchtungen als unbegründet herausstellen, ist der Pessimist in der Lage, ein recht optimistisches Leben zu führen. Und im Moment der Katastrophe kann er immer optimistisch auf Besserung hoffen.

Das Selbstverständliche (das aus sich selbst heraus Verständliche, das keiner externen Erklärung bedarf) ist für manche unverständlicher Weise nicht verständlich.

Eine Überzeugung besteht aus zwei Anteilen, dem Überzeugenden und dem Überzeugten. Fakt ist, dass man Zeuge sein muss (für was oder wen auch immer), um zu einer Überzeugung fähig und überzeugend zu sein.

Man macht Entdeckungen, je nachdem wie man in die Welt schaut. Darauf fußen Weltanschauungen, aus denen seltsamerweise gerne Orthodoxien werden.