Misanthrop und Philanthrop in einem, zum Beispiel, übergangslos, also schwer einzuschätzen, wer von beiden gerade auftritt. Hauptsächlich immer das Gegenteil.

Sein Reden meint nie, was es sagt, klingt aber so, als ob es etwas zu sagen hätte. Das müsste irgendwann auffallen, zu Irritationen führen. Aber die anderen scheinen nichts zu bemerken. Erst wenn er schweigt, fällt er auf.

Wenn einer nicht mehr aus dem Haus geht, aus Angst, er könnte nicht mehr zurückfinden, und wenn einer nicht mehr zurückfindet, weil er nie aus dem Haus gegangen ist.

Selten fühle ich mich falsch in meiner Haut, des öfteren aber unzureichend. „Was hat es denn mit deiner Selbstvergessenheit auf sich“, höre ich den Gedankenlauscher Teiresias flüstern. Selbstvergessen laufe ich nicht Gefahr, mich optimieren zu wollen, antworte ich, das erledigt dann jemand anderes, möglicherweise.

Letzte Nacht stand ich vor einer hohen Felswand. Ihre Oberfläche bestand aus nass-glitschiger, zerklüfteter Rinde. Klar war, dass ich da hinauf musste. Denn oben wartete der Weg. Doch ich rutschte immer wieder ab, verlor den Halt, auch weil die Rinde sich an manchen Stellen ablöste. Ich mühte mich ab, wie unter Zwang, rutschte unaufhörlich und stieg, rutschte, stieg, usw. Endlich kam ich erschöpft oben an. Allerdings keine Spur von besagtem Weg. Statt dessen ein neuer Rindenfels. Oder war es der Alte?