Epikur: Gleichgültigkeit gegenüber dem Tod, geradezu Desinteresse. Keine transzendenten Erwartungen/Hoffnungen.

Er stellt sich vor, wie es wäre, den Rest seines Lebens innerhalb von vier Wänden zubringen zu müssen. Er würde dann häufiger auf Reisen gehen als bislang, imaginativ natürlich. Eine erhebliche Zusatzleistung für sein Innenleben, das an Umfang und Funktionalität zulegen müsste wie der Körper eines Bodybuilders, so denkt er sich.

Tragik kann man sich nicht verordnen. Man lebt in ihr, selbst wenn es einem gut geht. Das sogenannte gute Leben ist das tragischste, zumindest solange es von seiner Tragik nichts weiß.

Epikur: Ein Stück Brot genießen, als handelte es sich um ein reichhaltiges Menü.

Wenn man mit seinen Anschauungen so ganz und gar konträr liegt zu den Ansichten der gesellschaftlichen Mehrheit, bleibt einem nur der Märtyrertod oder die Klause im Wald (vom Alkohol zu schweigen).

Epikur: Man weiß vergleichsweise wenig von ihm. Das Wenige aber reicht aus für Schule, Anhängerschaft und Disput.

Wer sich zum Statisten macht, muss für die Hauptrolle nicht mehr vorsprechen.

Meine berufliche Tätigkeit neigt dazu auszuufern. Ich dämme sie ein, indem ich sie links liegen lasse. Interessanterweise setzt sie sich fort und durch und kommt, trotz meines Desinteresses, zu erfreulichen Ergebnissen.

Epikur: Seine auf den Körper bezogene Lehre von der Lebenslust (gerne missverstanden), den Tod nicht ausschließend, aber ignorierend.

Epikur: Er starb der Überlieferung nach an einem Nieren- und Blasensteinleiden. Ein Säufer war er nicht, hat also vermutlich auch nicht mit dem Tod gezecht.

Ohne zu erschrecken, kann er sich eingestehen, sein Leben verfehlt zu haben. Dass es seitdem richtig zu laufen scheint, hätte er nicht erwartet.

Wenn jemand käme und mir beweisen könnte, es gäbe neben der inneren auch eine äußere Einkehr, würde ich mich freuen. Ich müsste dann nicht jedesmal meine Fantasie bemühen.

Epikur: Wie man genießend zum Verzicht gelangt, ohne auf Genuss zu verzichten, um zum Verzicht zu gelangen.

Ich glaube Jesus liebäugelte mit den Ideen Epikurs, sehr zum Leidwesen seiner Anhängerschaft.

Nichts im Leben kann einem so gelingen, dass man ein Leben lang stolz darauf sein könnte. Nicht im Gelingen liegt Lebenstüchtigkeit, sondern im gelassenen Umgang mit dem, was misslingt.