Ich hänge die Wäsche hinaus in den Regen. Wer sagt denn, dass schmutzige Wäsche, ist sie gewaschen, sofort trocknen muss?

Zwischen Liebe und Hass tummeln sich vielfältige Regungen, die alle eine gewisse Berechtigung haben, aber nicht alle hilfreich sind, die existenzielle Einsamkeit zu mildern.

Das wahre Leben ist das, was ich aus ihm mache, wenn das, was ich aus ihm mache, scheitert.

Eine wohlmeinende Diktatur kann es nicht geben. Ihre möglicherweise hehren Bestrebungen münden alsbald in Repression (gegen jene, die sie nicht teilen). Übrig bleibt blanke Diktatur, die, dem Allgemeinwohl entgegen, alles Wohlmeinende vermissen lässt.

Interessenausgleich ist eine Belastung für jede Demokratie und zugleich unverzichtbar für ihren Bestand.

Manchmal zeugt gerade das besonders Geschmackvolle von schlechtem Geschmack.

Schön wäre es, wenn das Leben (an sich) so bedeutungsvoll wäre, dass es keinerlei (Be)Deutungen bedürfte. Das Denken hätte eine Last weniger und könnte sich voll und ganz auf sich selbst besinnen, bis es seiner selbst überdrüßig wäre und das Leben bedeutungsvoll an sich.

Wie der Mensch zu Lebzeiten frei werden könne von sich selbst, darüber haben wir in der Unterwelt ausführlich diskutiert, verrät mir Teiresias in der Mittagspause, während ich mein Müsli verdrücke. Die fast einhellige Meinung war: durch Verzicht. Nur Epikur war anderer Ansicht. Er stellte die Verführungskraft sinnlichen Lebens zwar nicht in Abrede, plädierte aber für einen maßvollen Genuss. Ich selbst fragte mich damals schon, wer wohl auf die absurde Idee gekommen sei, der Mensch müsse zu Lebzeiten frei von sich werden. Es muss sich dabei um eine Person gehandelt haben, die den Tod nicht hatte abwarten können.

Mystisches Erleben ist für den Außenstehenden schwer nachvollziehbar. Von Bedeutung ist es für den, der es hat. Mit dem Kunsterleben verhält es sich ähnlich.

Laut Teiresias bereitet den größten Genuss eine Sinnlichkeit, an der man nicht hängt.