Es gibt lebenslange Freundschaften und Freunde auf Zeit. Bei Letzteren ist manchmal schwer zu bestimmen, warum der Lebensweg eine Weile parallel lief. Man erinnert sich, dass man anfänglich dachte, da wäre etwas Verbindendes. Aber das stellte sich nach einiger Zeit als Irrtum heraus, jedenfalls als nichts Haltbares.

An Freundschaften, die sich als nicht oder zu wenig tragfähig herausstellen, sollte man nicht festhalten.

Beziehungen, die sich nicht immer wieder aufs Neue erfüllen, taugen nicht. Sie machen nicht nur unzufrieden, gar unglücklich, sondern hemmen auch die eigene Entfaltung (was wahrscheinlich das Gleiche ist).

Kindheitserinnerung. Das wohlige Gefühl, ausgelöst von einer dicken Scheibe frischen Brotes, knusprig gebacken außen und warmweich innen, dick mit Butter und Marmelade bestrichen. Wenn auch unvollkommen, vermochte diese einfache Speise manchmal zu trösten (darüberhinaus machte sie satt).

Berufung als Reaktion auf anhaltendes Rufen. Manchmal ruft man ein Leben lang. Dann wird aus unerhörter Berufung Passion.

”Perfekte” Menschen, die, denen alles zu gelingen scheint, sind aus künstlerischer Perspektive uninteressant. Erst wenn sie aus dem Tritt geraten, rücken sie in den Focus.

In meinem Drehbuch steht für den heutigen Tag: sinnloser Aufenthalt bei nutzlosen Dingen zum Behufe des Zeitvertreibs. Es handelt sich um denselben Text wie gestern, vorgestern und die Tage davor. Ich kenne ihn schon seit Jahren. Eigentlich brauche ich die Regieanweisung gar nicht mehr zur Hand zu nehmen, aber irgendwie ist es mir zur Gewohnheit geworden. Und vielleicht, wer weiß, steht morgen etwas anderes drin.

Auch Erfolg ist unergiebig, in künstlerischer Hinsicht. Man müsste sich dann auf eine Rolle festlegen. Andererseits, warum sollte man nicht erfolgreich eine Rolle spielen dürfen.

Leben heute: eine staffelgeordnete Folge der Folge der Folge, angesichts derer sich niemand mehr mit der sinnvoll-sinnlosen Frage zu beschäftigen scheint, ”warum und wofür”.