”Teiresias”, sage ich während einer Arbeitspause, ”kannst du mir verraten, wie ich das Künstlerische in den Griff bekommen kann?”
”Das geht nicht”, antwortet er mir, fast etwas ungehalten, so, als ob ich ihm eine ganz und gar überflüssige Frage gestellt hätte, ”das Künstlerische (und Kunst überhaupt) ist nicht in den Griff zu bekommen (auch rezeptiv nicht; man nimmt es wahr, aber man kriegt es nicht zu fassen), das Technische ja, das Künstlerische nicht, und manchmal sogar das Technische nicht, wenn es sehr eng mit dem Künstlerischen verbunden ist. Aber das weißt du doch. Oder?”
”Natürlich weiß ich das”, antworte ich, ”aber ich wollte mal hören, was du dazu sagen würdest.”

Programme vermitteln Inhalte, aber sie regen selten zum Innehalten an.

Er muss sich regelrecht überwinden ihr zu begegnen. Er hat eigentlich überhaupt keine Lust auf sie. Manchmal schreckt er sogar vor ihr zurück. Er hätte es nicht für möglich gehalten, damals, dass man sich ein Leben lang mit ihr abgeben kann. Doch nun kümmert er sich selbst schon seit vielen Jahren um sie, wobei sie ihn nach wie vor irritiert, zugleich auch fasziniert. Er muss sich eingestehen, dass er ihr verfallen ist. Deshalb sucht er das Weite, will ihr ausweichen so gut es geht. Aber er kommt einfach nicht los von ihr. Ein Leben ohne sie? Unvorstellbar.

Kunst führt in die Einsamkeit und an einen reich gedeckten Tisch, an dem man wissen muss, wie man sich zu benehmen hat.

Er steht unweigerlich auf der Seite der Minderheit, nicht unbedingt aus Überzeugung, sondern aus Prinzip. Die unterstützungswürdigste Minderheit in seinen Augen ist das nackte Individuum, zuallererst er selbst.

Minderheiten kennen keinen Irrtumsvorbehalt. Sie liegen richtig, allein aus minderem Grund.

Minderheitenschutz ist mindestens so wichtig wie Artenschutz. Wahrscheinlich ist Minderheit auch eine Art.

Man muss das mit den Wahrheiten links liegen lassen, meint Teiresias. Er habe sein ganzes langes Leben lang keine einzige Wahrheit kennengelernt, die er guten Gewissens hätte Wahrheit nennen können. Doch, unterbricht er seinen Gedanken, der eigentlich schon abgeschlossen schien, einmal: da habe ihn der Schuh gedrückt.

Ich handle aus verborgenem Antrieb und mein Trachten richtet sich auf etwas Geheimnisvolles.

Bildkünstler wäre die angemessene Berufsbezeichnung für mich, wie ich auch das Wort Tonkünstler gerne mag.

Das junge Eichhörnchen, aber nicht nur es: die pure Lust am Rauf und Runter, am Hin und Her.

Kunst deutet nicht, Kunst bedeutet.

Die Privatisierung basisgesellschaftlicher Belange ist nicht krisenfest, aber kostenträchtig (für wen ich immer).