Die Missachtung und Verunglimpfung der Frau (des Weiblichen an sich) durch die katholische Kirche, Kraft des rechten Glaubens, über Jahrhunderte hinweg. Im Kontrast dazu: Maria, das unbefleckte Andachtswesen.

Gute Sitte geht meist zu Lasten der Vitalität, sagt Teiresias. Deshalb sollte sittliche Verfeinerung nicht auf die Spitze getrieben werden.

Wo in großem Stil und mit hehren Absichten zugestimmt wird, ist immer etwas faul.

Klammheimliches, schlimmer noch, vorauseilendes Akklamationsverhalten. Man fragt sich: warum? Dafür muss es doch Gründe geben. Wer profitiert, und wofür?

Er war ein vielseitig interessierter Mensch mit mehrfachen Begabungen. Ihm blieb somit gar nichts anderes übrig, als etwas aus sich zu machen. Sonst hätte er ja seine Talente verkümmern lassen müssen. Also spielte er die Rolle des Erfolgreichen, bis zum Ende, insgeheim sich eingestehend, dass sie zu groß für ihn war.

Jeder Mensch hat das Bedürfnis, wahrgenommen zu werden. Bei Kunstschaffenden scheint dieses Bedürfnis besonders ausgeprägt zu sein. Vielleicht (über persönlichen Geltungsdrang hinaus), weil sie etwas schaffen, das andere wahrnehmen müssen, wollen sie es wahrnehmen: Kunst.

Biografie im Erscheinungsbild der Kunst ist bekömmlicher als in realiter.

So nah dem Leben und ihm fern zugleich, das ist des Künstlers freies Reich.

Wer sich nicht ablenken kann, kann sich auch nicht lenken.

Politische Macht ergibt sich aus der stillschweigenden Vereinbarung, dass andere entscheiden sollen, was man selber nicht entscheiden will oder kann.

Schau dir an, wie schwer es dir fällt, im eigenen Leben zu Entscheidungen zu kommen, dann weißt du ungefähr, wie es Menschen geht, die darüber hinaus verantwortungsvoll politische Macht auszuüben versuchen.

Teiresias meint, Politik sei der sinnfällige Beweis dafür, dass der Mensch zu einem sittlichen Handeln letztendlich unfähig sei. Aber man müsste ihm zu Gute halten, dass er nichts unversucht lasse.

Ich habe Angst, meine Zeit zu vertrödeln. Dass es erholsam und sogar vorteilhaft sein könnte, salopper mit Zeit umzugehen, auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen.

Teiresias während der Abendmahlzeit: Das gute Leben ist doch immer eine Sache von Speis und Trank. Man schaut, welches Gericht die Teller ziert, und was für ein Wein in den Gläsern funkelt.