Kunst trennt mehr, als dass sie verbindet.

Das würdige Leben ist ein weitgehend selbstbestimmtes, sagt der moderne Mensch.

Was mich am Leben hält, ist die Aussicht auf einen selbst- oder zufallsbestimmten Tod, der meinem Leben eines nicht mehr allzu fernen Tages ein Ende setzen wird.

Teiresias ergreift den Besen und beginnt bedächtig die Terrasse zu fegen. Dann schaut er mich an und fegt die Terrasse ein zweites Mal. Beim dritten Fegen murmelt er ungehalten: was den Mensch am Leben hält, weiß im Grunde genommen niemand so genau, auch Du nicht (und ich werde mich hüten, es Dir zu offenbaren). Man tut nur so, als ob man es wüsste, gern auch unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Erkenntnis.

Im Nachlass eines berühmten Malers fand sich eine Notiz folgenden Wortlauts: Langsam ist es an der Zeit, dass ich den Pinsel aus der Hand lege, das hätte ich schon viel früher tun sollen, eigentlich von Anfang an.

Wer sich selbst genug sein kann, kann auch anderen genug sein, sagt Teiresias.

Neulich habe ich ein Bündel geschnürt. Da hinein habe ich alles gepackt, was ich nicht kann. Dann habe ich dieses ziemlich dicke Bündel vor die Tür gestellt und gewartet, bis die Müllabfuhr es mitgenommen hat. Ich muss sagen, das war ungemein erleichternd.

Der Sinn des Lebens gleicht der Schweigsamkeit eines ungemalten Bildes.