Zufriedenheit mit den Verhältnissen mag zwar die Seele beruhigen, nicht unbedingt aber die Verhältnisse. Fakt ist: man stößt immer auf Verhältnisse, weil man sich verhält, man selbst und die anderen.

Lieber halte ich mir Augen und Ohren zu, wenn’s sein muss auch Nase und Mund, als mir Sorgen zu machen. Selbst um den Tod muss ich mich nicht kümmern.

Er ist geworden, ohne etwas zu wollen. Jetzt denkt er sich manchmal: Hätt’ ich doch bloß gewollt. Aber was, zum Teufel? Das war ja immer sein Dilemma gewesen, nicht gewusst gehabt zu haben, was er hätte wollen sollen. Da war es doch besser gewesen, den anderen beim Wollen zugesehen zu haben, mit Staunen, manchmal etwas neidisch, mit Abscheu auch. Abscheu war gut gewesen, sogar sehr gut, da war der Makel eigener Wollenslosigkeit in einem anderen, besseren Licht erschienen.

Da hat es einer geschafft aus seinen Talenten nichts zu machen, und dann nahmen die ihm das übel und fielen über ihn her, solange, bis doch noch etwas aus ihm geworden war, wider Willen.

Der Tod weiß sich zur Wehr zu setzen, letztendlich. Er lässt sich seinen Job nicht wegrationalisieren.

Quarantäne. Früher vierzigtägige Hafensperre für seuchenverdächtige Schiffe, heute allgemein verbreitet.

Keine Menschenseele weit und breit. Man ist furchtbar allein, mit sich. Gäbe es keine mediale Ablenkungsmöglichkeit, nicht auszudenken, was man mit sich anstellen würde. Wenn man wenigstens krank wäre, ein bisschen zumindest. Man verstünde die Einschränkung. Man könnte sich sogar einreden, sie diene der Rekonvaleszenz. So aber, das Haus hüten, ohne dass man krank ist?

Entscheidendes spreche ich nie aus. Gäbe ich Entscheidendes von mir, würde ich den letzten Kredit verspielen, den ich noch habe.

Wir leben das ganze Jahr in Saus und Braus, wie soll da für das Jahresende noch etwas übrig sein, außer Schildkrötensuppe.

Früher war man in der Lage, aus dem, was einem unmittelbar zur Verfügung stand, leckere Speisen zu kochen, heute meint man, dafür die Produktvielfalt ganzer Kontinente zu benötigen.

”Wenn gar nichts mehr schmeckt, mach’ mal Pause”, rät mir Teiresias.

Was mein Über-Ich nicht hinbekommt, erledigt mein Es mit dem kleinen Finger, dem linken.