In ihrer Sehnsucht nach Freiheit unterscheiden sich die Menschen nicht, aber in ihrer Auffassung von Freiheit.

Ich kenne niemand, der nicht einer Erziehung ausgesetzt gewesen wäre. Die Frage, was am Menschen anerzogen ist und was nicht, lässt sich von daher nicht durch einen direkten Vergleich von erzogenen und nicht erzogenen Personen klären. Aber man kann die Auswirkungen von Erziehung (soweit bestimmbar) abziehen. Was übrig bleibt, muss der Mensch mitgebracht haben. Aber Halt, da wären ja noch Vererbung und Ahnenfolge. Die Gene. Ihre Wirkung müsste auch noch in die Rechnung einfließen, die dann lauten würde: das Nichtanerzogene ist das, was übrig bleibt, wenn man Erziehung und genetische Veranlagung abzieht. Bleibt noch die Frage: woher stammt, was der Mensch mitbringt.

Teiresias liebt Frauen, wenn auch nur von fern. Eine anlachen würde er sich nicht. Das sei ihm heutzutage zu riskant, sagt er. Ein falsches Lächeln am falschen Ort und zur falschen Zeit und Mann wäre erledigt.

Autoritäten, die sich Geltung verschaffen müssen, sind keine.

Leben am Rand. Man kann abstürzen, aber die Aussicht ist gut und die Luft rein.

Der Mensch lebt immer am Rand, meint Teiresias, aber die Mehrheit der Menschen scheint das nicht zu wissen oder nicht wissen zu wollen.

Der wesentliche Unterschied in der Kunst zwischen einst und heute: nicht wird ein Teil von Welt wiedergegeben und beansprucht, obwohl Teil, zugleich bestimmende Weltsicht, ja Welterklärung zu sein, sondern Welt kommt zur Erscheinung im individuellsten Maßstab, als ob es einer allgemeinen Weltbestimmung in keiner Weise bedürfte.

Alles Theoretisieren über Kunst kann Spaß machen und ist zuweilen interessanter Zeitvertreib (wie Kunst eben auch).