Nichts zu sagen zu haben über sich, ist etwas anderes, als wenig bis gar nicht über sich und die eigenen Belange sprechen zu müssen. Wo das eine bedauerlich ist, erscheint mir das andere lebensklug und zugleich vom Leben diktiert.

Teiresias meint ja, dass allgemein viel zu viel geredet würde über Gott und die Welt und leider viel zu wenig über Essentielles. Aber, was sei schon essentiell?, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu.

Wann ein (Bild)Werk zu leben anfängt, ist schwer zu bestimmen, und, was man als Urheber dafür tun muss, vielschichtig. Sicher aber ist, dass dieses Leben sich ab einem bestimmten Grad der Werkbearbeitung einstellt. War man zuerst Gebender, wird man nun beschenkt.

Abfindung. Man bekommt etwas, wenn man geht.

Eine Pflicht zu lieben kann es nicht geben, sagt Teiresias ziemlich unvermittelt. Liebe ist ein Geschenk des Daseins, das sich mit Verpflichtung überhaupt nicht verträgt. Aufgerufen kann man sich fühlen zur Liebe, aber das ist schwierig genug. Wie oft überhört man den Ruf oder erliegt ihm bis zur Besinnungslosigkeit. Denn Liebe kann gewaltig sein wie zart und manchmal verstörend.

Wenn das Rettende gleichermaßen rettet, wie zum Tode wirkt.

Das Leben ist Sache des Todes, wie der Tod eine Angelegenheit des Lebens, meint Teiresias. Man trachte nach dem rechten Leben, wie nach dem rechten Tod (sofern der Mensch überhaupt danach trachten kann).

Wenn die Sonne des Morgens für eine kurze Zeit einen zarten, rötlichen Schimmer über alles legt.

Liebe ist kein räumliches Phänomen (von da nach da, von Person zu Person), sondern ein zeitloses Überkommnis.

Du kannst nicht 24 Stunden am Tag kreativ sein, tippt mir Teiresias auf die Schulter, als mir mal wieder die Zeit fortzulaufen scheint, das macht Kreativität nicht mit. Außerdem müsstest du doch längst wissen, dass sie sich gerne rar macht und dem Müßiggang frönt. Also mach’ mit!

Ich bin alles andere als kreativ. Kreatürlich schon. Aber nicht kreativ. Kreativität ist für mich ein Fremdwort. „Das glaubst du doch selbst nicht“, lacht mich Teiresias aus, dieser Gedankenspion, vor dem sich auch so gar nichts verheimlichen lässt.

Stadt und Land als untrennbar aufeinander bezogene Entgegensetzung.