Weil wir aufeinander angewiesen sind, heißt das noch lange nicht, dass wir auch besonders sozial eingestellt sein müssen. Wir können die Tatsache des Aufeinanderangewiesenseins auch ignorieren und so tun, als wären wir allein auf der Welt. Und: als ob wir nicht noch auf mehr angewiesen wären, als auf unsere zwischenmenschliche Gegenseitigkeit.

Der Mensch ist weder ein Herdentier, noch ein Einzelgänger, immer aber eine mehr oder weniger ausgeprägte Mischung von beidem.

Übrigens, fragt mich Teiresias so nebenbei, was im eigenen Leben ist nicht auf irgendeine Art und Weise der Eitelkeit ausgesetzt?

Nicht schlecht wäre eine UniForm. Da müsste ich mir nicht jeden Tag Gedanken über mein Outfit machen.

Ich hätte mir doch im Leben nicht vorstellen können, dass einmal - in dem Land, in dem ich lebe - versucht würde, Freiheitsrechte an das Vorhandensein einer Impfung zu koppeln.

So einiges im Leben kann man sich nicht vorstellen, sagt Teiresias, es wird einem einfach vorgestellt, wie man einem Hund den gefüllten Fressnapf vorsetzt.

Mit den Satten kannst du alles machen, denkt sich der Diktator, nur die Hungrigen sind unberechenbar. Also machen wir sie satt.

Der einseitig ausgeprägte Individualismus der Gegenwart, nicht selten aus Nichtigkeiten gespeist und darum alles andere als individuell, ist eine gefährliche Illusion.

Der Tee des Morgens, der den Morgenkaffee nicht zu ersetzen vermag, aber besser verträglich ist. Man wird empfindlich in späteren Jahren, so empfindlich, wie man immer war, aber nie hat sein wollen.

Stelle mir zwischendrin vor, wie es sich lebte in einem Raum mit kahlen Wänden. Keine Bildwerke, keine Accessoires. Nun, ich würde leben, ohne Bilder an der Wand, aber nicht ohne Bilder.

So einiges, was rumsteht in Wohnungen, steht einfach nur rum.

Teiresias meint: wenn es einem in den eigenen vier Wänden nicht (mehr) auffällt, dass etwas Rumstehendes nicht mehr rumsteht, steht definitiv zu viel rum.

Bei mir stehen Bücher rum und Tonträger (und so einiges hängt an den Wänden). Von allem zu viel würde ich sagen.

Wenn die eigenen Kinder einem schon lang über den Kopf gewachsen sind, ist die Zeit für große Sprünge endgültig vorbei.

Ich schwimme in einem Meer an Wissen und ernähre mich von diesem und jenem.