Am Ende des Bahnsteigs ein kleines Rondell mit roten Rosen. Befremdliche, andererseits wohltuende Behauptung pflanzlicher Gegenwart.

Er habe das letzte halbe Jahr auf Mallorca gelebt, sagte der Mann an der Kaffeetheke im Bahnhof aufgebracht. Er sei erst seit kurzem wieder in Deutschland und da wisse er nicht mehr so genau, wie es hier zugehe. Schmuddeliges T-Shirt, Schlabberhose, Badeschlappen. Von irgendwelchem Gepäck keine Spur. Eine junge Frau will helfen und spendiert dem Herrn, der erbost mit seiner ungültigen Kreditkarte herumfuchtelt, den Milchkaffee, um den es eigentlich geht, den er, der Mann aus Mallorca, sich bestellt hat, aber nach Einschätzung der misstrauischen Servicekraft nicht bezahlen kann. Ein nebenstehender Reisender meint trocken, dass sich in Deutschland ja auch sehr viel verändert habe im letzten halben Jahr, da könne man schon einmal den Überblick verlieren.

Die sogenannten Shoppingmeilen unserer Innenstädte. Immergleiche Ansichten beschämenden Überflusses. Publikumsmagneten und man weiß nicht warum. Penetrierende Eindrucksfülle. Das Nichtbesondere als Besonderheit. Hauptsache Konsumenten, Hauptsache Cash.