Du musst nicht alles mögen, weder an anderen, noch bei dir selbst. Aber kennenlernen, was dir nicht liegt, solltest du schon (das könnte Teiresias auch nicht besser gesagt haben).

Er kann sich keine Wünsche vorstellen, die in der Lage wären, ihn zu beherrschen. Dabei hat er durchaus Wünsche, sehr schöne, edle sogar. Aber er erfüllt sie sich nicht, oder nur sehr selten. Kurz bevor es soweit wäre, dass er sich einen Wunsch erfüllen könnte, schreckt er davor zurück. Als ob Wunscherfüllung etwas Verbotenes wäre. Er muss den Wunsch dann größer machen, größer, als er in Wirklichkeit ist. Er muss ihn aufbauschen zu einer undurchdringlichen Sehnsuchtswolke, in die er seine Wunscherfüllungszweifel stecken kann.

Wer immer nur das Gute im Blick hat, übersieht gern das Potenzial des Schlechten im Hinblick auf das Gute, sagt Teiresias. Aber natürlich, über Schlechtes ist schwer hinwegzukommen.

Freiheit erwächst aus Gebundenheit mehr, als Gebundenheit aus Freiheit.

Wenn sich Politik beschränkt auf den gewinnbringenden Ausgleich gut situierter Interessen.

Man erklärt die hohen Miet- und Immobilienpreise mit dem Hinweis auf gesteigerte Nachfrage. Man vergisst dabei, dass Geld sich zu retten versucht. Und Grundbesitz ist immer die letzte Rettung.

Seine Mutter hatte ihre Werte im Krieg verloren. Daher sprach sie späterhin gern von Werten. Sie meinte dabei allerlei Dinge, mit denen sie sich im Lauf der Zeit ersatzweise umgeben hatte. Er solle gut achtgeben auf sie, sagte sie gerne zu ihm, nach ihrem Tod wären sie um einiges mehr Wert als jetzt. Doch nach ihrem Tod blieb er auf all diesen Werten sitzen. Es fanden sich bedauerlicherweise keine Interessenten, die bereit gewesen wären, diese Werte wert zu erachten. Damals beschloss er, in Zukunft, seiner Zukunft, Werte möglichst zu meiden.