Niemand muss künstlerische Arbeit besonders Wert schätzen. Aber ihre Leistung gelten zu lassen, außerhalb eigener Geschmacksreichweite, ist ein Akt der Redlichkeit. Leider ist die Frage des persönlichen Geschmacks in diesem Zusammenhang nie ganz auszuschließen. Kunstfragen sind nun auch mal Geschmacksfragen, deren Bedeutung vor allem darin liegt, dass man sie sich bewusst macht.

Es gibt Menschen, die äusserst raffiniert persönliche Geschmackspräferenzen in das Gewand objektiver Erkenntnis verpacken können, sagt Teiresias und fügt an, vor allem sogenannte Kritiker.

Die Einschränkung der Meinungsfreiheit schleicht sich zuerst ein unter denen, die vordergründig mit dem Erhalt der Meinungsfreiheit beschäftigt sind.

Misserfolg macht empfindlich, leider auch dann, wenn es dafür wenig bis keinen Anlass gibt.

Ist die gesellschaftliche Position eines Kunstwerks unbeabsichtigt, wirkt sie umso überzeugender, auch wenn sich das meist erst nachträglich herausstellt und von Außen diagnostiziert wird und fast immer aus Gründen, die mit der ursprünglichen Kunstwerdung wenig zu tun haben, gleichwohl aber nachvollziehbar sind.

Kunst, und Teiresias hebt feierlich den Zeigefinger (was er immer tut, wenn es aus seiner Sicht um etwas ganz Besonderes geht), Kunst hat per se etwas mit Gesellschaft zu tun, und das ganz grundsätzlich, auch wenn viele das nicht bemerken. Es ist nicht unbedingt erforderlich, das sie das auch noch besonders betont.