”Unsere Götter hielten sich verborgen, nicht umsonst war der Olymp immer umwölkt”, verrät mir Teiresias, ”wir haben quasi gar nicht gemerkt, dass es sie gab. Wenn sie dann aber wider Erwarten doch mal ins Freie traten und vom Olymp herunterstiegen, du meine Güte, da war der Bär los.”

Einmal wirklich frei sein, so frei, dass man die Freiheit gar nicht spürt. ”Überleg doch mal”, brummt Teiresias etwas ungehalten. ”Wie soll der und/oder die, der und/oder die nichts von seiner/ihrer Freiheit weiß, wissen können, dass er und/oder sie frei ist?” Sehr korrekt formuliert und wo er Recht hat, hat er Recht, aber ich finde meinen Satz trotzdem sinnig schön.

Es gibt nomadisierende Fische und sesshafte, oder besser gesagt ortsverbundene (da das Wort sesshaft im Zusammenhang mit Fischen dann doch etwas eigenartig klingt). Und auch unter den Vögeln finden sich Zügler, auch Nachzügler, und Standorttreue (die bleiben, wo sie sind).

Warum ausgerechnet jetzt, da ich die Ölheizung im Keller anspringen höre, der Gedanke, dass das, was da im Brenner Wärme erzeugt, ein uralter Stoff ist? Da verbrennt Historie, denke ich.

Seine Standhaftigkeit und sein Verantwortungsgefühl weiß sie zu schätzen. Vermutlich liebt sie ihn auch deswegen. Sie kennt aber auch seine Schattenseiten (wie auch nicht). Im Moment erlebt sie ihn stabil, aber wie lang noch, denkt sie sich, und weist diesen Gedanken sofort rigoros von sich. Einen liebevoll mahnenden Blick kann sie sich aber nicht verkneifen und weiß zugleich, dass er das gar nicht schätzt.