Zyniker registrieren, dass sich etwas ändern müsste, und erkennen zugleich, dass sie nicht wirklich etwas ändern können. Ihre verbalen Ausfälle sind selbstzerstörerisch, auch wenn das auf den ersten Blick anders erscheinen mag. Im Grunde genommen verachten sich Zyniker für ihre Handlungsohnmacht. Ihr vermeintliches Gegenmittel: Zynismus (der mitunter schwer erträglich ist für die Mitmenschen).

Realität und Übertragungsmedien. Man liest, man hört, man sieht vor allem. Heute wünscht man sie sich zurück, die Realität, angesichts der allgegenwärtigen Dominanz der Kolportage.

Das Leben in der Unterwelt muss man sich wie eine große Schule vorstellen, verrät mir Teiresias beim Absacker. Da gibt es vorgeschriebene Unterrichtszeiten (mit Anwesenheitspflicht), während derer man sich exkursiv unter die Lebenden mischen muss. Das hat natürlich rein pädagogische Gründe. Die immer gleiche Aufgabenstellung besteht aus stundenlanger Verhaltensbeobachtung und dem anschließenden Abfassen eines (Erlebnis)Protokolls unter besonderer Betonung die eigene Biografie betreffender Schlussfolgerungen.

Älter kann ich wirklich nicht mehr werden, sagt Teiresias.

Das Verborgene in einem Kunstwerk ist bedeutsamer als das Sichtbare, aber ohne letzteres nicht von Bedeutung.

Liebe als Frucht des Austauschs, der sich einer (vielleicht nicht ganz so) zufälligen Begegnung verdankt.

Die Liebe einer Frau kann einem Mann das Fürchten lehren, sagt Teiresias.

Seine Mutter muss sich manchmal einsam gefühlt haben. Kaum ernst zu nehmende Freunde, kein Lebenspartner. Ihr Geburtstag, zum Beispiel, fiel in die Schulferien. Da war er selbst meist auf Reisen, mit dem Geld, das ihm seine Ferienjobs eingebracht hatten. Eine Ansichtskarte schrieb er ihr immer. Die kam aber meist erst nach seiner Rückkehr an. Der Mutter zu Liebe hätte er nicht auf seine Ferientour verzichtet. Kurz vor seinem Tod bereute er dies.