Teiresias muss mich verlassen. Er wurde mit sofortiger Wirkung in die Unterwelt zurückbeordert. Dort geht es drunter und drüber (in der Hölle ist sozusagen die Hölle los). Gegner und Befürworter stehen sich unversöhnlich gegenüber. Gewalttätige Ausschreitungen sind an der Nachtordnung, trotz 24-stündiger Ausgangssperre. Die Sicherheitskräfte sind überfordert und ihrerseits zutiefst gespalten. Persephone und Hades sind mit ihrem Griechisch am Ende, werden der Lage weder Dame, noch Herr. Teiresias, der geborene Mediator, der Mann mit unübertroffener Schlichtungskompetenz, ist ihre letzte Rettung.
Er geht nicht gern, das spüre ich. Und ich lass’ ihn nur schweren Herzens ziehen. Er wird mir sehr fehlen. Zum Abschied liegen wir uns in den Armen. Die ein oder andere Träne kullert, auch bei ihm. Bevor er sich abwendet, um in seinem Bild zu verschwinden, sagt er noch: ”Kopf hoch, Kleiner. ’Mission Achs FisGhal’ ist noch lang nicht am Ende angekommen, sie fängt jeden Tag erst so richtig an. Und sie wird ein gutes Ende finden, meine Worte. Danke für alles”, höre ich ihn noch sagen, ”ich habe mich sauwohl gefühlt bei dir.” ”Ganz meinerseits”, rufe ich ihm nach, aber da ist er schon verschwunden im Blauareal seines Bildes. Ganz leicht umspielt ein zarter Duft von frisch gebackenem Fladenbrot und harzigem Wein meine Nase.