Man muss eine Wahrheit nicht beweisen können. Gewußt wie, stellt sie sich auch ohne Beweis treffsicher wie tragend unter Beweis.

Fast ein Jahr Maskengesellschaft. Die Hersteller freuen sich über die rege Nachfrage. Ab und an, schon fast zum Straßenbild gehörend wie leere Zigarettenschachteln, abgeworfene, verbrauchte Exemplare. Die vormaligen Besitzer werden neue Masken tragen, womöglich noch schützendere.

Seit ich mich nur noch maskiert in der Öffentlichkeit zeigen darf, fällt es überhaupt nicht mehr auf, dass ich eine Maske trage.

Eigentlich fühlt er sich von anderen immer beeinträchtigt. Ob sie wollen oder nicht, sie halten ihn ab von seinen unverbindlichen und für seine Mitmenschen völlig nutzlosen Beschäftigungen. Käme Gott herein, er würde sich von ihm gestört fühlen.

Teiresias meint, dass hinter allem immer noch etwas anderes stecke. Die Welt und mit ihr der Mensch würden mehr verbergen als preisgeben, ja, man könne durchaus sagen, dass sie ihr Dasein einer gewissen Verborgenheit verdanken.

Wenn zwei sich vormachen, sie würden sich lieben und das auch noch glauben, und dann eine Familie gründen. Dabei sind nur Hormone im Spiel, chemisch verursachte Liebesillusionen sozusagen, zyklisch bedingte Hingezogenheiten. Versiegt die Hormonproduktion, kommt die Wahrheit ans Licht.

Was ist der Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem erfolglosen Künstler? Dem einen werden Ausstellungen angedient und ausgerichtet, der andere muss sich um sie bemühen und sie am Ende selbst ausrichten (zumindest, wenn er gesehen werden will).

Was andere von mir sehen, ist das, was ich ihnen zeige. Nur in seltenen Momenten, wenn ich unaufmerksam bin, meine Selbstkontrolle vernachlässige, sehen sie vermutlich das, was ich wirklich bin, wozu ich auf Grund meiner Nachlässigkeit wenig zu sagen habe.

Menschen, die einem nichts beweisen müssen, sind sehr angenehme Zeitgenossen.

”Erkenntnisvermögen hat doch mehr mit einem festen Standpunkt zu tun, als ich angenommen habe”, sinniert Teiresias. ”Wenn das stimmt, dass alles in Bewegung ist, fällt Erkennen schwer. Man versucht es trotzdem, hält Prozesse fest (friert sie regelrecht ein), die im Moment ihrer Beschreibung schon wieder dabei sind sich zu verändern. Dass man überhaupt beschreibt, ist Indiz genug für die Annahme eines mehr oder weniger festen Standpunkts.”

Zweiter Februar. Der spürbare Lichtgewinn. Weihnachtszeit adé. Warum ausgerechnet der Zweite und nicht der Dritte oder Fünfte? Vermutlich eine menschliche Entscheidung von nordhemisphärischer Bedeutung.

Stagnation oder Fortschritt. Wenn man sich immer häufiger nach dem Unterschied fragt und ein Trennendes nicht wirklich überzeugt und man sich hinaus- oder hineinsehnt ins Unentscheidbare, ohne viel Aufhebens darum zu machen.

Ein Meister der Nachahmung ist, wer sich selbst gleicht.

Wenn ich bin, wie ich bin, gibt es rein gar nichts zu sehen. Es ist, als ob es mich nicht gäbe.