Zur Stille im Haus gesellt sich das vorüberziehende Gedröhn eines Flugobjekts. Am Fenster perlen die Hinterlassenschaften des nächtlichen Regens. Ich schwimme im Morgen wie in einem belebenden Gewässer und wiege mich im Wellengang der Gedanken. Woher, wohin? Einerlei. Hauptsache, dass ...

Gewalt ist zu akzeptieren nur als Naturgewalt, wobei man genau genommen nicht von Akzeptanz sprechen kann, da sie (oft schlagartig) überkommt und im Fall der Beherrschung durch den Mensch ihren Schrecken verliert.

Hinter der Bühne, an unzugänglicher Stelle, also im Verborgenen, steht der, der das Stück, das gespielt wird, entworfen hat und laufend weiter entwirft. Dieser jemand lässt die Akteure gewähren und andere sich um die Regie kümmern. Ob in seinem Sinne sei dahingestellt. Ein Gottesbild?!

Von mir wird nichts übrig bleiben. Die Frage ist nur was.

Grenzenlose Freiheit ist ein Ideal pathologischer Naturen.

Ich lerne, mich beim Üben über kleine Fortschritte zu freuen. Irgendwann erwächst aus ihnen der große Fortschritt. Handelt es sich hier um unangemessene Fortschrittsgläubigkeit?

Das Leben verspricht mehr als es zu halten vermag. Was für ein Glück, wenn es mehr hält als es verspricht.

Wichtige Entscheidungen sind immer wieder zu treffen weder in die eine noch in die andere Richtung.

Eine andere Weltordnung? Welch' ein Unsinn. Die Welt ist in Ordnung, wenn man sie nur ließe.

Wir sollten nie vergessen, dass wir Menschen sind, und wir sollten nicht übersehen, wie unmenschlich wir sein können.

Die Aussicht auf ein Leben in Seligkeit ist nicht die schlechteste, aussichtsreicher jedenfalls als komplett zu verlöschen.

Erkennen heißt, Verantwortung zu übernehmen (im ganz persönlichen Sinn).

Überzeugungen sind überflüssig, manchmal schädlich, Zeugenschaft ist essentiell.

Übermorgen ist auch wieder ein Tag, um genau das nicht zu tun, was längst hätte getan werden sollen.