Selbst wenn Gott seine Hände im Spiel haben sollte (was nicht zu beweisen, nur zu glauben ist), das Leben ist eine Zumutung. Früher wäre diese Aussage blasphemisch gewesen und womöglich streng bestraft worden. Heute kräht kein Hahn danach. Das sagt alles, macht aber die Zumutung nicht weniger zumutbar.

Man kann unmöglich alles gelten lassen. Das schafft doch kein Mensch und wäre falsch verstandene Toleranz. Wo bliebe man denn selbst, ließe man alles gelten? Aber die eigene Gültigkeit zu allgemeiner Richtschnur erheben, das geht nun auch wieder nicht, das wäre vermessen und intolerant. Genau genommen hat man keine Wahl zwischen sich und den anderen. Man kann nicht sagen, die oder den will ich oder will ich nicht. Man hat sich (und damit vielleicht schon genug zu tun) und die anderen. Das ist wahrlich eine Aufgabe.

Er hat überhaupt keinen Respekt vor sich. Er sagt sich ohne Umschweife und ungeschminkt, was er von sich hält, und das ist selten etwas Gutes. Dass er sich selbst gegenüber befangen wäre, kann man also wirklich nicht behaupten. Man käme auch gar nicht auf diese Idee bei seinem überaus selbstgerechten, völlig von sich selbst überzeugten Gebaren. Und dann hat er mitunter auch noch Recht.

Meine Selbstachtung hat viel mit Selbst zu tun, wenig mit Achtung.

Nirgends kann ich hinschauen, ohne an irgendeiner Stelle meines Blickfelds eine benachbarte Siedlung zu sehen. Abgeschiedenheit ist etwas anderes, aber unter Leuten bin ich auch nicht.

Achte auf deine Hände. Die Linke muss immer wissen, was die Rechte macht und umgekehrt.