Die Verständnislosigkeit, besser gesagt die Verständnisunwilligkeit, die ihn immer in genau dem Moment befällt, in dem nichts anderes als Verständnis gefragt wäre.

Das Zeigen ist entscheidend. Man nimmt etwas (egal was, es kann zum Beispiel etwas ganz Alltägliches sein) und hängt es an die Wand oder platziert es auf einem Podest, in einer Vitrine. Schon hat es Bedeutung und steht, nur durch diesen vergleichsweise einfachen, aber unübersehbaren Vorzeigeakt, fast automatisch unter Kunstverdacht. Es gibt solche, die behaupten, dass etwas Kunst sei, läge vor allem daran, dass man es zeige, in einem möglichst musealen Kontext zeige.

Einmal hatte er überhaupt keine Lust aufzustehen. Um diese Unlust ernst zu nehmen, beschloss er deshalb, den Tag im Bett zu verbringen. Er ließ sich Tee bringen und einen Stapel Zeitungen, sank mit einem Seufzer der Erleichterung in seine Kissen zurück und hörte für eine Weile dem sanft ans Fenster klopfenden Regen zu. Die Regentropfen perlten in unregelmäßigen Linien an der Scheibe herab, manche ganz für sich, andere in den Bahnen der Vorausperlenden. Irgendwann flossen sie alle in eins, sammelten sich auf dem Fenstersims, von wo sie auf die Straße troffen.

Nie ist die Irrtumsversuchung größer, als im Moment der Gewissheit, sagte der Eremit zu sich selbst und beschloss, auch in Zukunft tapfer auf jegliche Erkenntnis zu verzichten und, sollte sich doch wider Erwarten eine einstellen, niemandem davon zu erzählen.