Wiederholung ebnet Erneuerung den Weg, sie schafft ihr Raum. In ihrem Rhythmus sind Welt und Ding ritueller Natur, ein sich selbst tragendes Lebensgefühl.

Dass du dich abwendest, ist nicht die Lösung. Dass du dich zuwendest, ist nicht die Lösung. Auch keine Lösung ist nicht die Lösung. Mal so, mal so … Das ist, wenn schon keine Lösung, so doch zumindest ein menschlich-irdisches Verhalten.

Sich gehenzulassen (bis hin zur Selbstvernachlässigung) ist zu jeder Lebenszeit ein befremdlicher Befund. In fortgeschrittenem Alter aber wird daraus ein Symbol des in Aussicht stehenden Todes. Man schreibt sich keinen besonderen Wert mehr zu (man ist sich nichts mehr wert), da man nicht mehr lang zu leben hat (auf die Länge eines durchschnittlichen Lebens bezogen). Warum also noch viel Aufhebens machen um sich? Irgendwann kommt der Tag, an dem die Verpflichtung sich selbst gegenüber bricht. Sollte man ihn überleben, ist man fortan hilflos und auf Hilfe angewiesen (wenn es sie denn gibt).

Aus dokumentarischen Gründen bleibt in meiner Vergangenheit alles so, wie es war. Aus ästhetisch-hygienischen Gründen aber habe ich das Bestreben, dies und das in meiner Vergangenheit zu korrigieren. Fakt ist allerdings, dass weder eine Dokumentation, noch eine ästhetisch-hygienische Einflussnahme realisierbar sind. Ich lebe meiner Vergangenheit gegenüber im memorierenden Zwielicht, ohne Veränderungskompetenz.

Einfach gestrickte Gemüter mögen es nicht intellektuell. Im Fokus einer angenommenen Einfachheit des Lebens, die einfach gestrickte Menschen gern gut zu kennen scheinen, sieht sich ein kluger Kopf immer irgendwie ins Abseits gestellt, egal, was er zu sagen hat und wie sehr er damit im Recht ist. Also schweigt er, ob ihm das behagt oder nicht. Die Banalitäten des Lebens haben nun mal eine lebensbeherrschende Stellung.

Wir sind alle Ästheten größerer oder kleinerer Verfehlungen.

Wiederholen hilft sich zu erholen.