Was hätte ich denn zu verlieren? Wie immer, nicht viel, ehrlicherweise, also etwas schon, aber nichts der Rede wertes. Eine schöne Antwort, finde ich, nichts geringer als befreiend, und das schon immer, wenn ich’s denn je bemerkt hätte. Freisein kann nicht freier werden, vermutlich.

Wenn jemand verquere Anschauungen hat und meint, er habe diese zu Recht, und auch noch über genug Macht und Einfluss verfügt, ihnen allseits spürbare Geltung zu verschaffen, geht das selten gut. Hinterher fragt man sich gern, wenn auch zu spät, wie so einer in eine solche Machtposition hat gelangen können. Vermutlich gab es zu viele Jasager. Aber man müsste selbst erst mal nein gesagt haben.

Auf der gegenüberliegenden Hauswand im Schein der frühen Morgensonne bläuliche Schatten und Rosa. Gleich wird das Rosa nach und nach gelblicher werden, bis es später in eine strahlende, fast augenschmerzende Helligkeit übergeht.

Ich müsste mich an alles erinnern können, was ich je geschrieben habe. So ließen sich Wiederholungen vermeiden. Aber dann denke ich, auch die anderen können sich nicht erinnern, was ich zu einem früheren Zeitpunkt geschrieben habe, genau wie ich. Dann spielte es keine große Rolle, ob ich mich wiederholte. Und vielleicht, sollte ich wirklich bereits Gesagtes sagen, sage ich es ja mit anderen Worten.

Erinnerungen müssten in Stein gemeißelt werden können. So aber zeigen sie sich fluktuativ, schwer zu orten und zu zeiten, zu objektiver Weitergabe nicht zu gebrauchen. Also nichts als Anekdoten.