Mitbürger. Er schiebt seinen Einkaufswagen vor sich her und benützt ihn gleichzeitig als Gehhilfe. Neben den Einkäufen steht ein tragbares Gerät in diesem behelfsmäßigen Rollator, das über einen Plastikschlauch Sauerstoff in seine Nase transportiert. Er trägt eine FFP2-Maske (wie fast alle hier). Die Maske sitzt allerdings unterhalb seiner Nase. Als er bei mir vorbeikommt, hält er inne, schaut mich kurz an, und sagt dann, fast entschuldigend: ich kann nicht gut atmen durch diese Maske.

Das Gefühl, auf andere angewiesen zu sein, ruhig ein wenig auf die Spitze treiben. Man sähe dann vieles anders, vermutlich, und so manches, was scheinbar selbstverständlich das Zusammenleben beeinträchtigte, wäre aus der Welt.

Ich sage mir täglich, dass ich mir nichts (mehr) beweisen muss, aber den Beweis dafür bleibe ich mir (täglich) schuldig.

Ich habe immer versucht den Kindern einen Schritt voraus zu sein, jetzt aber beginnen sie mir davonzulaufen.

Diese Ich-Sätze! Ich möchte keine mehr schreiben (und schon fängt der Satz wieder mit Ich an). Dieses elende Reflektionsgeplapper. Als ob ich je ein anderer sein könnte als ich bin (und warum auch?).

Einmal über den eigenen Schatten springen, einmal nicht der sein, der man ist.

Neulich sagte ich zu meinem Körper, ich hab’ genug, ich geh’ jetzt, und er: du gehst erst, wenn ich dir das sage.

Und dann ereignet sich etwas und wirft einen aus der Bahn, und einige Zeit später aber fährt sie wieder und man muss nur einsteigen (oder auch nicht).

Hoffnung hat keinen Grund. Hoffnung ist hoffnungslos hoffend.

Wer stand je hinter mir, außer du und ich.