Er muss sich zu allem regelrecht zwingen. Immer ist sein Wille gefragt. Aber der schwindet. Von dem ist von Tag zu Tag weniger zu sehen. Und mit diesem Weniger gilt es zu haushalten. Abends ist er völlig erledigt. Ab ins Bett und schlafen, sein einziger Gedanke. Vermutlich altersbedingter Lebensüberdruss, versucht er sich zu beruhigen, ohne wirklich beruhigt zu sein. Dass er einmal ein durchaus lebenslustiger und agiler Mensch gewesen war? Kaum zu glauben.

Die Gefahr, dass man den Bildern aufsitzt und darüber die Geschichte aus dem Blick verliert.

Als Jugendlicher habe ich mich irgendwann gefragt: was fange ich an mit meinem Leben? Dass das nicht das letzte Mal sein würde, dass ich mir diese Frage stellen muss, sonder dass sie sich mir auch im Alter noch stellt, so ähnlich wie unähnlich zugleich, das hätte ich nicht gedacht damals. Und das Merkwürdige: ich finde auch heute keine passende Antwort.

Das Bild ist misslungen. Ich muss es tilgen. Das kommt zum Glück selten vor. Ist auch nicht sehr angenehm. Allerdings, wenn ich seine Entstehungsgeschichte auslösche, rein technisch kein Problem, ist es trotzdem fraglich, ob eine neue sich einstellen wird. Das hängt ganz davon ab, ob seine Vergangenheit bleibt, was sie ist, vergangen, und, wenn überhaupt, nur förderlich in den kommenden Bildprozess übergeht.

Wenn ich’s nicht vergesse, und ich vergesse es zu oft, sage ich immer: diesen Tag, den du gerade erlebst, wirst du kein zweites Mal erleben. Damit mache ich ihn so einzigartig, dass ich mich nicht weiter um ihn kümmern muss, was sehr entlastend ist.

Verknappung von Was-auch-immer steigert den Preis von Was-auch-immer. Überfluss von Was-auch-immer senkt ihn. Man hört dieses Märchen und glaubt es irgendwann und wird in seinem Glauben durch die realen Verhältnisse auch noch bestätigt.

Man wäre ja schön blöd, würde man aus der Verknappung von Was-auch-immer nicht Kapital schlagen.