Man könnte meinen, das Schlimmste für manche sei, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Dass keine Kümmernisse in Sicht sind, um die sie sich kümmern könnten, erscheint fast als Unglück. Wie leer das Leben doch sein kann ohne Fürsorgeanlässe, wie leer dann man selbst.

Da der Mensch ständig Unglück produziert, kommt er mit der Bewältigung von Unglück auch nie zu Rande. Die Unglücksmenge übersteigt anhaltend seine Unglücksbearbeitungskapazität.

Kapital aus etwas zu schlagen, war ihm gänzlich fremd. Keine Ahnung, wie er das hätte anstellen sollen. Mit Menschen, die das konnten, ohne Hemmungen, hatte er keinen Kontakt und hätte auch keinen gewollt. Vermutlich ein Fehler.

Ich bin ein Rezeptionist. Dass es Bücher und Bilder gibt, und Musik, ist ein Segen für mich. Darüber könnte ich fast das Schreiben, Musizieren und Bildermachen vergessen, aber nur fast.

Die Gepflogenheiten gesellschaftlichen Umgangs sind mittlerweile gründlich auf Distanz gebürstet. Ich sehe das mit Erleichterung, war ich doch immer schon jemand, der gern auf Distanz ging. Ich habe mich nur nicht getraut, das offen zu zeigen, aus Rücksichtnahme auf den Geselligkeitswahn meiner Mitmenschen. Jetzt aber kann ich endlich, sozusagen von Staats wegen, zu meiner Gemeinschaftsphobie stehen. Ich kann so sein wie ich bin, ohne Aufsehen und Anstoß zu erregen.

Es ist doch wirklich ein schwerer Irrtum, anzunehmen, man verdanke sich alles selbst, und ein mindestens ebenso schwerer Irrtum, davon auszugehen, es fliege einem alles, ohne dass man einen Finger zu rühren hätte, wie von allein zu.